Ein Zeitreisebericht aus dem BIP Kreativitätsgymnasium vom 11. bis 12. Dezember 2018
In Deutschland haben sich vier Gesellschaftsschichten gebildet: sehr Wohlhabende (auch ‚Ups‘ genannt), die Mittelschicht (‚Staatsbürger‘ genannt), die viel Arbeitenden (‚Staatsangehörige‘ genannt) und die Unqualifizierten, welche auch ‚Outs‘ genannt werden. Jede Schicht lebt in ihrer Zone. Die Zone der Ups ist allerdings unter einem riesigen Hologrammschirm verborgen, der einen Naturraum simuliert und für die außerhalb dieser Zone Lebenden einen visuellen ‚Fake‘ darstellt. Die Schichten sind geringfügig durchlässig, wer aufsteigen will, muss sich dies für viel Geld erkaufen. Zugleich leben die Menschen in den oberen Schichten in ständiger Angst, sozial abzusteigen und im schlimmsten Falle ein Out zu werden.
Die Mittelschichtzone der Staatsbürger ist ausgedünnt, dafür ist die Zone der in relativer Armut lebenden Staatsangehörigen dicht bevölkert. Die Menschen leben hier in einfachen Häusern und arbeiten in einer der zahlreichen Fabriken, die den Reichtum der Ups vermehren. Wer hier landet, besitzt kein Wahlrecht und wird von dem Rest der Bevölkerung geächtet. In der Zone der Outs leben viele Aussteiger, zugleich auch viele straffällig Gewordene. Die Kriminalitätsrate ist hier sehr hoch. Eigentlich weiß niemand so genau, wie es bei den Outs aussieht, sie leben abgeschirmt vom Rest der Welt.
Staatsbürger und Staatsangehörige eint der Alptraum, als Out zu enden. Während die Staatsangehörigen jeden Tag ums Überleben kämpfen und mindestens 12 Stunden arbeiten, reisen die Ups im Hyperloop in zwei Stunden nach Paris oder Rom. Sie genießen darüber hinaus die beste Ausbildung und bestimmen das politische Geschehen. Populistisch geschickt treiben sie den Konkurrenzkampf unter den drei übrigen Schichten an: Geschürt wird die Angst vor dem sozialen Tod, also als Out zu enden, gelockt wird mit dem Aufstieg, ein Up zu werden – frei nach dem Motto: vom Tellerwäscher zum Millionär.